"Geschmolzen"

Geschmolzen

Dieses Kunstwerk erinnert den Betrachter, auch durch das verwandte Material – wieder Teerpappe – und die dunkle, beängstigende Ausführung, in hohem Maße an eine Kernschmelze, dem Supergau der Atomkraftwerke, wie wir es bereits einmal 1984 leider in Tschernobyl haben erleben müssen. Im weiteren Sinne kann damit auch der Supergau unserer Zivilisation – oder wie noch 2008 befürchtet – der Supergau der westlichen, kapitalistischen Wirtschaft verbunden werden. Daß es nicht zu letzterem kam, ist dem verantwortungsbewußten Handeln, weil durch die Notwendigkeit diktiert, das Schlimmste verhindern zu müssen, der führenden Politiker zu verdanken, die uns alle hoffentlich vor einer neuen Depression bewahrt haben. Geschmolzen sind damit aber auch die letzten trügerischen Hoffnungen vieler, daß ökonomisch alles erreichbar sei. Eine Illusion, die uns dieses Kunstwerk entreißt, weil es uns schonungslos die Konsequenzen falschen Handels offenbart.zurück

"Christentum"

Christentum

Das Werk „Christentum" ist zum einen-und dies ist sicherlich als Ausnahme im Schaffenswerk von H.-G. Kellmann zu betrachten-streng mathematisch-formalistisch aufgebaut, wie u.a. die beigefügte Beschreibung über die Bedeutung und Position der vorhandenen Auslassungen (Löcher) zeigt, zum anderen aber auch von einer spirituellen Tiefe, die uns den Einblick in Bedeutung und Entwicklung des Christentums aufzeigt. Nicht nur begann diese Religion im Verborgenen, in unserer zu nehmen materiell dominierten Welt gerät sie erneut bei vielen ausdem Blickfeld und wird nurnoch als traditionsbedingte Notwendigkeitformal betrieben. MitGlauben und dem ursprünglichen christlichen Anspruch, Hilfe und Nächstenliebe in einer Welt des Egoismus zu verankern, hat dies nichts mehr gern ein. Aber diese Entwicklung kommt nicht von ungefähr. Haben doch zu viele machthungrige Potentaten im taufe der Geschichte diese Religion für Ihre Interessen gebraucht und mißbraucht. Mit diesem Erbe hat sich das Christentum auch zukünftig noch intensivauseinaderzu setzen.

Hinzu kommt, die optische Zerrissenheit dieses Kunstwerks ist nicht nur symbolisch, sondern muß auch sehr real gesehen werden: Zerfällt doch die Christenheit in zahllose Zweige, die z.T. sehr militant und über lange Zeiträume gegeneinander vorgingen, die z.B. die Geschichte von Protestanten und Katholiken über Jahrhunderte bis in die jüngste Vergangenheit prägten oder zu mindest beeinflußten (siehe Dreißigjähriger Krieg 1618 bis 1648 und den religiös verbrämten, machtpolitischen Konflikt in Nordirland bis in unsere Tage). Diese Probleme sind aber nichtspezifisch fürdas Christentum, wie Auseinandersetzungen im Islam beSegen.

Letztendlich ist es das An liegen des Christentums, die Zerrissenheit in der Welt zu überwinden und zu für alle Menschen erträglichen Lebensbedingungen zu führen. Die Harmonie von Geist und Seeleim materieller und materieller Welt-ist ein hervorragendes Ziel dieser Religion, welches sie mit ein igen asiatischen Lehrenteilt.zurück